Von Liebau aus führe ich meinen Leser wieder zurück, durch Grobin, das er schon kennt, nach dem Privatgute Ilgen, welches mit seinem großen schönen Schlosse, und den umliegenden vielen Wirthschafts- und Nebengebäuden, sich beynahe besser als das benachbarte Städtchen Grobin ausnimmt. Ilgen verdient vorzüglich wegen seiner mit jedem Jahre ansehnlicher werdenden Strumpffabrik bemerkt zu werden. Die Fabrikate bestehen in Damenkapots, baumwollenen Chemisen, Kamisölern, Mänteln, Pantalons, Bettdecken, Damenröcken und vorzüglich Strümpfen, und werden aus Spanischer und anderer Wolle zubereitet. Erstere wird von hundert Schafen Spanischer Race gewonnen, die dieses kalten Klimas ohngeachtet, treflich gedeihen, und vorzügliche Wolle geben. Die Fabrik hat vier Weberstühle, und beschäftigt, außer einem
Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/131&oldid=- (Version vom 14.2.2021)