hier, wo er die frohesten Ruhestunden nach
mühevoller Arbeit — hier, wo er Theilnahme
für seine Leiden und Freuden, wo er
Herzen fand, auf deren Freundschaft er stolz
ist, und in einem Kreise des gebildetsten Umgangs,
unter den schönsten Freuden der
Künste, und des guten Geschmacks, Tage
und Wochen verlebte, die seiner Erinnerung
die schönsten Bilder der Vergangenheit vorhalten,
und noch jezt in der Gegenwart den
frohsten Genuß gewähren.
An einem so heitern Sommertage, als je einer mit ätherblauem Ephemeren-Flügel über die grüne Erde geschwebt, und mit sanftem Hauche Blatt und Blume begrüßt, gelangte ich nach Appricken. Hier lebt der lettische Naturdichter Indrick, der sein unverkennbares poetisches Talent, rein gediegen aus der Hand der Natur erhalten, die
Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/136&oldid=- (Version vom 14.2.2021)