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des Bachs umgab der grüne Teppich eines großen Gerstenfeldes, in welchem mehr künstlerisch, als dem Landmann willkommen, die Hand der Natur die goldenen Blumen des Hederichs reichlich eingestickt hatte. Jenseits des Teichs zogen sich Hügel mit abgerissenem Rande wie Felsen, bis in eine tiefe Kluft hinein, die sich wieder an ein Thal von hohen Schwarzellern bedeckt, anschloß. Hinter dem Damme des Teichs schimmerten von grünen Schatten umwallt die rothen Dücher der Korn- und Schneidemühle hervor, und aus dem Mühlenthale erhoben die spitzigen Gipfel hoher Bäume ihr Haupt, als wünschten sie auch einen Blick in die schöne, sie umgebende Natur zu thun. Hoch ragte indeß der Schloßberg und dessen alte Burg über diese ganze Gegend hervor, und ein den Schloßberg sich hinunter streckender Garten, der voll Blüthen hing, hatte das rothe Mühlendach wie einen Schemel zu seinen Füßen. Auf der andern Spitze der Schanze erblickte ich den Gasthof, mehrere Wirthschaftsgebäude, die katholische Kirche und Pfarre, in deren Hofraum

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/143&oldid=- (Version vom 14.2.2021)