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Was damals gerade hier an der Fähre die ländlichen Schönen sangen, dessen besinne ich mich nicht mehr. In ihrer Gesellschaft gelangte ich über den Strom, betrat das jenseitige Ufer, während sie unabgebrochen fortsangen, und war schon mehrere hundert Schritte weit gefahren, als ich ihre Lieder aus der Ferne noch immer hörte.

Der Hof Schleck ist im neuern Geschmack gebaut, groß, geräumig und von mehreren Wohngebäuden für die Ökonomiebeamten dieser schönen Güter umgeben. Die Aussicht aus dem Hofe ist nicht besonders; sie wird von einem tiefen Walde rundum geschlossen. Desto angenehmer erscheint sie von dem schönen Kirchenthurme, der weit über den vorliegenden Wald hervorragt. Man übersieht da einen Horizont von 8 bis 9 Meilen im Durchmesser.

Daß ich, indem ich von Naturschönheiten meines Vaterlandes spreche, zwey Herzen hier nicht unbemerkt lasse, die gewiß in jedem Lande eine hohe seltene Naturschönheit wären, wird dem Leser hoffentlich nicht mißfallen. Ich meine den edlen

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/169&oldid=- (Version vom 14.2.2021)