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kann, ohne daß der Rauch bittere Thränen erpreßt.

Der Leser wird es dem Verfasser gewiß im Verfolg dieser Blätter nicht zum Vorwurf machen, daß er allenthalben nicht die Gegenstände, die er bey der Wanderschaft durch einen Theil Kurlands erblickte, und seine dabey gehabten Bemerkungen und Gedanken, sondern nur immer sich selbst zeichne, und wie mancher, der seine Reise beschrieb, sich als Verfasser allenthalben im Vordergrunde und auf dem Titelblatte male. – Doch hier, nur hier bitte ich Vergebung, hier muß man mir zuweilen einen Rückblick auf mich und auf meine frühere Lebenszeit, auf die seligen Tage meiner Kindheit verzeihen. – Zu genau und innig sind sie mit der Natur, die mich hier allenthalben umgiebt, verbunden und in allen meinen Gedanken so liebevoll vereint, daß ich sie weder trennen kann noch mag.

Diese Mauern, aus denen ich jezt in eine sanfe ländliche Gegend hinausblicke, habe ich erbauen sehen, – so manche Stelle haben Thränen geliebter Eltern, die Kummer

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/17&oldid=- (Version vom 9.9.2019)