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zählen mag. Mehrentheils fand ich theologische, nur wenig juristische Werke, und unter diesen keine von besonderem Werthe. Nur aus einem alten Manuskript, in welchem einer der vormaligen Burgbesitzer im Jahr 1711 einige Ausgaben, ingleichen Briefe, und, auf seinen Reisen nach Warschau, Wien u. a. O., die Nachtlager notirt hat, einige Proben als Sittengemälde jener Zeit:

„d. 8ten dem Kronregenten gezahlet 100 Ducat. wie auch einen vergoldeten Becher — dem Kronreferendario gezahlet 100 Thlr. species.

vor Ungar Wein gezahlet 5 Ducaten, den Decreten-Schreiber zu tractiren.

mit denen Advocaten ein Garnitz Ungar Wein getrunken á 16 Timpfen.“

doch genug zur Probe, die vielleicht schon manchem meiner Leser, der in diesen alten Zeiten die neuern nicht verkennet, Langeweile gemacht haben mag.

Dieser Bibliothek steht eine andere zur Seite, die aus einer Sammlung von mehr als hundert gläsernen Trinkgefässen besteht, und vielleicht in frühern Zeiten öfterer als jene

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/203&oldid=- (Version vom 13.12.2020)