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fängt man hier am häufigsten. Die dondangenschen Speckbutten und Breitlinge[1] sind bekannt. Auf dem Wege von Gypken bis Domesnees fanden wir bis 50 dergleichen Fischerwohnungen. An einem schönen, heitern Tage, wie derjenige, an welchem ich hier die Reise machte, scheinen diese Fischer ein wahres Idyllenleben zu führen; doch bey Sturm und Regen würde wohl diese Bemerkung nicht passen. Daß die Fischer übrigens hier mit Weib, Kindern und Verwandten ihr Wesen treiben, geht schon daraus hervor, weil ich ihr Idyllenleben bey heiteren Tagen pries, und ein solches sich schwerlich entfernt von den Reizen des schönen Geschlechts denken läßt. Wir traten in eine Fischerwohnung und fanden Groß und Klein, Männer und Weiber mit Reinigung von Seefischen, die zum Trocknen bestimmt waren, beschäftigt; unter dem Dache hingen an Stangen eine Menge schon gereinigter Fische, und auf dem Boden loderte ein Feuer, in dessen aufwärts ziehendem Rauche

  1. Clupea sprattus.
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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/214&oldid=- (Version vom 14.2.2021)