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Wolken zogen sie längs dem klaren Horizont; eine Menge Fischerböte mit ihren kleinen Segeln schwebten hin und her auf dem Meere. Wir überschauten sie alle, und blickten von der einen Seite in die Ostsee, von der andern in den rigischen Meerbusen hinab. Das Toben und Treiben am Strande, wo allenthalben Fischer beschäftigt waren, so wie die Verschiedenheit der Wellen zu beyden Seiten des Riffs, indem, wenn beym Nordwestwinde in der Ostsee das Meer unruhig tobt, die Wellen im rigischen Meerbusen ungleich schwächer sind, und umgekehrt beym Ostwinde die Wellen der Ostsee sich kleiner erheben, beschäftigte unsere ganze Aufmerksamkeit. Mit einem guten Fernrohr versehen, konnten wir deutlich die Inseln Runoe und Oesel unterscheiden. Auf der letzteren erblickten wir Thürme und Häuser, erstere erhob sich wie ein kleiner, mit Wald bewachsener Berg, aus der See; — so reichte unser Blick und unser Gedanke über die Ferne und Tiefe hinaus. O! wenn auch unser geistige Blick, dem so viele Meister Fernröhre schaffen wollten, mit eben der

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/228&oldid=- (Version vom 14.2.2021)