Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/239

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

vortreflichen Anstalten, welche fortwährend, theils an der Küste von Dondangen, durch den Oberamtmann Waegner und den Kanzeleysekretair Beitler, die in zweymal 24 Stunden sich keinen Augenblick Ruhe gestatteten, theils auch von dem Privatgute Popen getroffen wurden, gelang es, daß von 7 gestrandeten Transportschiffen 197 Menschen und 57 Pferde, so wie von zwey, gleichfalls an demselben Tage gestrandeten Kauffahrteyschiffen 7 Matrosen gerettet, und durch sorgsame Pflege erhalten werden konnten.

Diese, auf aktenmässige Berichte und glaubhafte Erzählung der gegenwärtig gewesenen Personen gegründete Geschichte, verdient gewiß die Theilnahme aller Leser. Schrecklich war der Orkan, fürchterlich das Toben der Wellen; aber durch den Sturm der Natur strahlte ein wärmender Sonnenblick unentweihter Menschheit hervor. —

Eine so seltene Edelthath konnte Rußlands erhabener gütiger Herrscher nicht unbelohnt lassen. Der Küster Fritze erhielt eine große goldene 50 Ducaten schwere Medaille, an dem Bande des Wladimir-Ordens

Empfohlene Zitierweise:
Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/239&oldid=- (Version vom 14.2.2021)