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einem Schrundenschen, zwey Meilen entfernten Beyhofe, sehr angenehm und abwechselnd ist, kann man hier eines Spazierganges von ohngefähr ein paar Wersten, selbst bis zum Hofe Niekratzen hin, genießen. Doch ich führe meinen Leser einen schmalen Pfad zurück, am steilen Ufer des Baches hinab. In einer ringsum von der Höhe umschlossenen Kluft, erblickt man eine kleine Siedeley; der Vorsprung von runden mit Rinde bekleideten Stämmen trägt am Eingange die Inschrift aus dem Virgil:

Rura mihi et rigui placeant in vallibus amnes,
Flumina amem silvasque inglorius.

Ein Gärtchen stößt an das Haus, in dessen Mitte ein kleiner Rasenaltar[WS 1] steht, ehmals um Blumenvasen darauf zu stellen bestimmt. Die Blumen mußten hier, wie die aus meinem Leben, weichen, als an ihrer Stelle sich eine Urne mit der Umschrift „der besten Mutter“ erhob. Hinter dem inwendig und auswendig mit Rinde bekleideten Häuschen geht eine Steintreppe den Berg hinauf; ein Kreuz und eine Tafel

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Rosenaltar; vergl. Druckfehler.
Empfohlene Zitierweise:
Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/25&oldid=- (Version vom 12.12.2020)