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bereiten, und die Goldingenschen Kaufleute verschrieben sich mehrere Schiffsladungen Getreide aus Danzig und Dänemark, die auf der Windau ankamen, demungeachtet vergrößerte sich die Noth und in einer hierauf im Jahr 1601 entstandenen pestartigen Krankheit, starben in Goldingen und dessen Kirchsprengel allein über 4000 Menschen. Auch eines reichen Kaufmanns, Namens Gossing, wird hier erwähnt, der alle Jahre gegen 12 Schiffe abgeladen habe. Damals, als jene Hungersnoth wüthete, galt das Loof Roggen 8 bis 9 Mark rigisch, den Thaler zu 6 Mark gerechnet. In den Jahren 1603 bis 1607 aber waren die Lebensmittel dagegen auch so wohlfeil, daẞ man die Last Roggen (48 Loof) für 16 bis 18 Mark verladete.

Es wird dem Leser nicht unangenehm seyn, die Marktpreise der damaligen Zeit mit den jezt gewöhnlichen in Kurland zu vergleichen.

1 Loof Roggen galt 1606 9 Gr. 1806 10 Guld.
1 Gerste   —   — 9   — 6
1 Buchweizen   —   — 6   — 8
1 gemästeter Ochse   —   — 15 Mk.   — 25 Thlr.
1 Schaal   —   — 3   — 7 Guld.
1 Auerhahn   —   — Gr.   — 5
1 Birkhuhn   —   — 2   — 2
1 Fuder Holz   —   — 6 Schill.   — 2
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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 284. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/295&oldid=- (Version vom 7.7.2023)