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Der Name der Stadt, die vielleicht die alte Kurländische Stadt Appulia ist, deren mehrere Chroniken als einer solchen gedenken, deren Lage man nicht mehr kennt, ist nicht so emblematisch als man, dem Schalle des Worts nach, glauben sollte, sondern leitet seinen Ursprung, von dem lettischen Aisputte (verstümt)[WS 1] her, und zwar, weil in jedem Winter eine Menge Schnee in die Klüfte, welche Hasenpoth von zwey Seiten umgeben, herein geweht wird, und, nach der Erzählung des Baron Blomberg, der die Geschichte Kurlands und seine Verfassung im Jahr 1698 beschreibt [1], dieser wirbelnde Schnee in ältern Zeiten einem auf Hasenpoth losrückenden Feinde so ins Gesicht geweht haben soll, daß er, gleichsam geblendet, leicht bekämpft werden konnte. Man sieht wohl, wie sehr sich das Klima in 500 bis 600 Jahren geändert hat, und, gleich den Einwohnern selbst, sanfter und friedlicher geworden ist.

Die Stadt muß vor dem Jahre 1378 erbaut seyn, denn in diesem Jahr schenkte

  1. Description de la Livonie.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. aizputināt: verwehen
Empfohlene Zitierweise:
Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 315. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/328&oldid=- (Version vom 9.9.2019)