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schon das Domkapitel zu Kurland, mit Beystimmung des Bischofs Otto, den Bürgern zu Hasenpoth „Stätte und Räume“ um sich anzubauen. In der Folge wurde die Stadt beträchtlich vergrößert, hatte sieben Kirchen, deren Plätze noch zum Theil sichtbar sind, und in Muende, 3½ Meilen von hier, einen besondern Hafen, auch daselbst Speicher und Waarenniederlagen. Ferner war in Hasenpoth eine bischöfliche Domkirche, der Wohnort der Domherren, ein Mönchs- und ein Nonnenkloster. Noch findet sich in der hiesigen Kirche der Grabstein eines Bischofs Balduin, dessen Zeitalter aber ungewiß ist, mit der Aufschrift: Admodum reverendus in Christo Pater Dominus Balduinus Episcopus. Als vor mehr als 50 Jahren das Grab geöffnet ward, fand man in demselben eine Monstranz und einen hölzern Bischofsstab. Die Stadt trieb ehemals einen sehr wichtigen Handel; über die Ursachen ihres nachherigen Verfalls schweigt die Geschichte. Die Kirchen sind, wie die Eingepfarrten, verschwunden, und an dem schönen, von schattigen Bäumen umzäunten

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 316. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/329&oldid=- (Version vom 9.9.2019)