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verdient eine genaue Ansicht, da es, so viel mir bis jezt bekannt ist, von allen neueren Gebäuden in Kurland, Mesoten viellleicht ausgenommen, (das ich aber noch nicht gesehen habe) das prächtigste und schönste seyn möchte. Die Lage ist vortreflich, und die Aussicht auf mehrere benachbarte Höfe, besonders nach Wangen und der Stadt Hasenpoth zu, nicht weniger. Ein reizendes stilles Thal, das sich bis an den Hof zwischen ansehnlichen Hügeln längs einem klaren Bache hinzieht, gewährt einen friedlich ländlichen Anblick. Hier steht die Kunst, im Schmucke eines prächtigen Gebäudes, von der sie rings umgebenden Natur mit zartem Schwesterarm umschlungen. Aus dem hohen, durch zwey Stockwerke unter einer Kuppel über das Dach hinaufreichenden, runden Saal, der schön dekorirt und mit nach Antiken gearbeiteten Statüen der Hebe und Minerva ausgeschmückt ist, und dessen hochgewölbte Decke von acht korinthischen Säulen getragen wird, führt der Ausgang auf einen Balkon, dessen Fußboden aus einem einzigen flachen, ohnweit Katzdangen gefundenen

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 335. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/350&oldid=- (Version vom 12.12.2020)