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den Wald grenzt, Hier haben wir eine Aussicht auf den Krug und auf die vorbeygehende Landstraßse, die fast keinen Augenblick, besonders zur Johanniszeit, von Equipagen leer wird, und wo man die Töne des Posthorns schon aus der Ferne mit einem Echo hört, das sich drey bis viermal wiederholt. Vor einigen Jahren sah ich an einem hellen Frühlingsmorgen ein sehr schünes Kürassierregiment mit voller Musik hier vorbeyziehen. Es machte eine prächtige Wirkung. Unter den häufigen Schlägen der Nachtigallen am Bach hallte das Echo de kriegerischen Töne, und die weißen Uniformen der Reiter schimmerten aus dem Grün der Bäume, wie Lichtgestalten, hervor. Es war als feyerte die schöne Natur des Vaterlandes ein Fest zur Ehre der Krieger, die die heimischen Fluren zu beschützen eilten.

Zu dem ländlichen, aber bequemen Wohnhause führt der Weg neben dem Bache hin. Dieses Wohnhaus liegt ungefähr 150 Schritte von der Landstraße, mit der es eine breite, über einen grünen Rasenteppich gehende Allee, verbindet. An der Straße selbst

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 366. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/381&oldid=- (Version vom 9.9.2019)