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zum Herzen sprach, ist verhallt wie er selbst, möge doch von ihr, mit der er oft so kraftvoll seine stammelnden Feinde zurückwies, die Erinnerung so viel bewahren, um sein Andenken in Frieden erhalten zu dürfen.

Die Grabmäler zweyer Freunde, Tetsch und Schwander — beyde durch Redlichkeit, Kenntnisse und Talent in ihrem Vaterlande gekannt und so geliebt, daß ihr Andenken, nachdem sie selbst schon lange nicht mehr sind, sich auch ohne Marmormonumente ehrenvoll erhalten hat — liegen zwey Werst von der Stadt, hart an der Straße nach Doblen. Schwanders Denkmal, — ihm von einer Freundin gesetzt und von dem Bildhauer Werdell gearbeitet — ein Obelisk aus grauem Marmor, an dessen obern Theil sich das Bildniß des Verstorbenen und am Fuße eine passende Inschrift befindet, ist durch eine etliche hundert Schritte lange Birkenallee mit dem Monumente seines Freundes Tetsch' verbunden, das in einer großen Urne von karrarischem Marmor besteht, welche auf einer mit der einfachen[1] Inschrift: „gratus in patria“ versehenen Basaltplatte ruhend, einen grünen,

von eisernem Gitterwerk umgebenen Rasenhügel ziert. Tetsch verordnete durch ein Vermächtniß,

  1. Aber, die Wahrheit zu gestehen, auch nicht ganz verständlichen. —
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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 437. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/452&oldid=- (Version vom 12.12.2020)