Schönheiten sichtbarer werden zu lassen.
Wie leicht wäre das! wie leicht, wenigstens
durch kleine Pfade und Brücken den Spaziergang
auf diejenigen Stellen hinzuleiten,
die vorzüglich lieblich sind, da sie in einer
unwegsamen Umgebung aufzufinden, erst
nach langem Aufenthalte gelingen kann.
Der Leser muß es mir überlassen, wohin ich ihn führe, und wird es nicht erwarten, daß ich gerade die gebahntesten Wege einschlage. Ich wähle diejenigen, die mir die lieblichsten scheinen. Ambothen ist von Liebau nur 5 Meilen entfernt. Doch ich führe den Leser nicht den gewöhnlichen Weg dahin, wo, wann ihn zulezt noch der Anblick der Berge Ambothens und des Schlosses auf einer erreichten Höhe erfreut, er größtentheils nur Flächen und eine von Krügen besetzte Landstraße erblickt – sondern bey dem Privatgute Paddern vorbey, wo
Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/56&oldid=- (Version vom 9.9.2019)