weit von der Heerstraße abzukommen, mit
Stillschweigen übergehe. Ich kehre zu jener
zurück, bis zu dem antiken Thore, dessen
ich vorhin erwähnte. Es führt, inwendig
nach dem Gottesacker zu, die lettische Inschrift:
„Hier ist der Schlummer süß.“
Mitten unter den Landbewohnern dieses Gutes —
im Kreise ihrer Unterthanen, die sie
zu beglücken strebte — schlummert auch die
Frau Landräthin von Fircks, deren Andenken
in den Herzen ihrer Familie und Freunde
lange fortleben wird, dem Tage der Belohnung
stiller häuslicher Tugenden entgegen. —
Wer ein Land beschreiben will, wo man das Bemerkenswerthe nicht zufällig findet, sondern aufsuchen muß, kann unmöglich seinen Weg an eine fortlaufende Straße binden, und die Gegenstände, die ihm der Aufzeichnung werth scheinen, nach Werstpfählen berechnen. Daher, obgleich ein paar
Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/74&oldid=- (Version vom 14.2.2021)