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belaufen sich auf 20000 Thaler Alberts, wovon die eine Hälfte als ein Ersatz der verlornen Zolleinkünfte aus der Kronskasse fließt. Sie werden von einer besondern Kämmerey verwaltet, auch wird davon die Besoldung der Stadtbeamten, die ein Personale von 40 Personen ausmachen, mit 9000 Thaler Alberts bestritten, 4000 Thaler Alberts aber zur Unterhaltung des Militairs, fürs Lazareth, Holz etc. ausgegeben, der Überrest wird zur Tilgung der Stadtschulden und Unterhaltung der Stadtgebäude, Brücken und Straßen etc. angewandt.

Merkwürdige Gebäude hat Liebau, außer der schönen deutschen lutherischen Kirche, so viel ich weiß, keine; diese aber verdient bemerkt zu werden. Sie ward im Jahre 1742 gegründet, ist 176 ½ Fuß lang und 66 Fuß breit, und bis unter das Dach 46 Fuß hoch. Das Dach ist mit schwedischem Kupfer gedeckt, nur wenig erhaben und rings mit einer 4 Fuß hohen Gallerie umgeben. Der Thurm, der, nach dem Modell, in vier immer schmäleren Aufsätzen sehr hoch aufgeführt werden sollte, hat nur zwey Absätze

Empfohlene Zitierweise:
Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/98&oldid=- (Version vom 13.12.2020)