Seite:Von Wiesentheid und insonderheit von der dortigen Schuleinrichtung.pdf/8

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Schulmeister, über die kleine ein Cantor gesetzt. Die Herrschaft besetzt beyde Dienste und nimmt gemeiniglich die Leute dazu aus dem Schullehrerseminar von Wirzburg. Die Gemeinde besoldet sie aus der Gemeindecassa. Sie haben freye Wohnung im Rathhause, worin zugleich die Schulstuben sind, einen Beytrag aus der Kirchenrechnung und von der Herrschaft selbst; dann ziehen sie verschiedene Sporteln von den einzelnen Bürgern, die taufen, begraben, copuliren und Messe lesen lassen. Auf diese Weise zahlt der einzelne Mann für die Schule nichts, als nach Belieben ein Geschenk zu Weihnachten und Neujahr. Der Unterricht selbst wird classenweise nach der allgemein bekannten neuen Lehrart ertheilt. Beyde Schulen sind bloß Teutsche Schulen, worin Lesen, Schreiben, Kirchenlehre und Rechnen, alles ohne Unterschied des Geschlechts, nur nach der Stufe des Alters gelehrt wird. Diese beyden Schulen werden die Alletagsschulen genannt, weil ausser ihnen noch eine nur alle Sonntage eine Stund lang nach 12 Uhr vom Schulmeister, ein Jahr lang, für die Kinder vom 14ten Jahr gehalten wird. Bey dem classenmäßigen Schulunterricht wird nur eine Classe jedesmahl unterrichtet, unter

Von „https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Von_Wiesentheid_und_insonderheit_von_der_dortigen_Schuleinrichtung.pdf/8&oldid=3401784“