Seite:Von dem Armeninstitut zu Coburg, den 12 Febr. 1791.pdf/3

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allerley Art, auch verunglückte Personen höhern und niedern Standes. Zu dieser Menge von Fremden kommt nun noch die beträchtliche Anzahl von armen Leuten in Coburg selbst, von welchen ein jedes nach der vestgesetzten Classenordnung wöchentlich sein bestimmtes Almosen bekommt. Überdieß werden auf Kosten der Armencasse Schulbücher an arme und dürftige Kinder ausgetheilt, und kranken Armen Medicamente unentgeldlich dargereicht, und wenn diese ohne allen Nachlaß sterben, so werden die Beerdigungskosten ebenfalls aus jener Casse bezahlt.

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 Welche schöne Summe von Wohlthaten! – Kaum sollte man glauben, daß alle diese Ausgaben, die sich zum Theil hoch belaufen, von der einzigen Casse bestritten werden könnten. Gleichwohl stehet dieses wohlthätige Institut nun schon 4 Jahre. Freylich würde es sich durch die gewöhnliche monatliche Beysteuer allein unmöglich so lange haben erhalten können, wenn es nicht durch die freywilligen, zum Theil sehr ansehnlichen, Beyträge edeldenkender Menschenfreunde kräftig unterstützt worden wäre. Und dergleichen – zur Ehre Coburgs sey es gesagt! – gibt es hier viele – sehr viele. Wohlthätigkeit gegen Arme ist einer der stärksten