Seite:Von den Teutschen Schulen in Nuernberg.pdf/43

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

werde; so wird hiemit denen, welche für sich selbst nicht tüchtig sind, dergl. Leute grundrichtig anzuweisen, und zu perfectioniren, dieses Werk gar untersaget; Worüber doch zu erst die Vorgehere, hernacher das ganze Corpus Arithmeticorum zwar die Erkanntnus, der Herrn Deputatorum Hoch Adel. Herrl. aber die völlige Entscheidung haben sollen. Hinwiederum, wer unter den Schul und Rechen-Meistern die Geschicklichkeit und Gelegenheit hat, andere nachzuziehen, der soll anförderist darauf sehen, daß sein angehender Schreiber von ehrlichem Herkommen sey, und solche Leibs- und Gemüths-Gaben habe, die zur Bestreitung der Schularbeit zulänglich sind, damit er nicht, im widrigen Fall, der Jugend und andern Leuten ein Gespött werde. Es wäre auch wol gethan, wann ein solcher Mensch vorhero eine gute Lateinische Schul frequentiret, auch darinnen so viel profectus erlangt hätte, daß er nothdürftig mit den lateinischen Wörten, nach den vier Theilen der Grammatic, umgehen könnte; weilen die Erfahrung schon gewiesen hat, daß solche Subiecta, auch in den Teutschen Schulen, mit der Information viel mehr Nutzen schaffen können, als andere; indem sie nicht nur die Orthographie richtiger treiben, sondern auch in die Propositiones und Distinctiones sich besser finden. Wo nun iemand einen solchen Schreiber angenommen hat, so soll er denselben, mit aller Treue und Aufrichtigkeit anweisen, ihm keinen Vortheil in der Schul-Arbeit, namentlich im Catechisiren, neidischer Weiß verhalten, sondern dahin trachten, wie er an ihm

Empfohlene Zitierweise:
Anonym: Von den Teutschen Schulen in Nürnberg in: Journal von und für Franken, Band 1. Raw, Nürnberg 1790, Seite 432. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Von_den_Teutschen_Schulen_in_Nuernberg.pdf/43&oldid=- (Version vom 1.8.2018)