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läßt sich immer wieder bestimmen, wie ein Wort ausgesprochen werden muß. Durch Erfindung der Buchstaben wurde also die Sprache sehr befestigt.


Eine lebende Sprache verändert sich demnach immer im umgekehrten Verhältniß mit ihrer Cultur; je mehr Ausbildung sie erhalten hat, desto weniger rückt sie vorwärts, je uncultivirter sie noch ist, desto mehr modificirt sie sich; und sie verändert sich am stärksten, wenn ihre Laute noch nicht durch Schriftzeichen festgehalten werden. Diese Bemerkung brauchen wir, um uns zu erklären, wie die Ursprache sich in Gehörsprache verwandelt hat.


Die Fortsetzung im folgenden Heft.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottlieb Fichte: Von der Sprachfähigkeit und dem Ursprung der Sprache. Hofbuchhändler Michaelis, Neu-Streelitz 1795, Seite 273. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Von_der_Sprachfaehigkeit_und_dem_Ursprung_der_Sprache_273.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)