Seite:Von der Veredlung der Schäfereyen im Fränkischen.pdf/3

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kühle und temperirte Luft hingegen die gesundeste; daher müssen denn auch die Stallungen trocken, rein und lüftig, aber doch zugleich auch so beschaffen seyn, daß bey großer Kälte und Stürmen das Schaafvieh dagegen verwahrt, und die Stallwärme auf den Temperirpunct, so oft es nöthig ist, aber ja nicht wärmer, gebracht werden könne. Daß im Winter gesundes und gutes Heu gefüttert werden muß, versteht sich von selbst. Pure Stallfütterung im Sommer, wäre es auch grünes Gras, ist schädlich; auch das Melken der Schaafe taugt nichts. Den Schäfern muß man beständig fleißig nachsehen, und niemahls ihren Versprechungen trauen. Es kostet Mühe, sie von ihrer alten Methode abzubringen, und die neue zur spanischen Schaafzucht einzuprägen. Man muß sie dabey so behandeln, daß sie aus Patriotismus für die gute Sache arbeiten. Um das Austauschen des feinen Schaafviehes zu verhüten, ist in dem erwähnten Schäferey-Institut jeder spanische Widder numerirt, und sämmtliches Vieh mit einem Zeichen über der Nase gebrannt, auch sonsten noch die Race und Generation in besondern Tabellen bezeichnet.