Seite:Von einer ausserordentlichen Menge Wasser, welche einer Wassersüchtigen im allgemeinen Krankenhause zu Bamberg abgezapfet worden.pdf/2

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21 Jahre, seit ihrer ersten und letzten Niederkunft, trug die arme Frau diese äusserst beschwerliche Krankheit mit sich herum. Vor 14 Jahren war ihr Leib schon so dick, daß sie die Neugierde und Bewunderung ihrer ganzen Gegend auf sich zog; seit 4 Jahren aber machte sie diese ausserordentliche Dicke und Last fast zu allen Bewegungen und Verrichtungen unfähig. Die Ausdehnung des Unterleibs wurde zuletzt so beträchtlich, daß sie im weitesten Umfange 5 Schuh maß, nach oben weit über die Herzgrube stieg, nach unten aber die Knie erreichte. Die Kranke glaubte ein ausserordentliches Gewächs bey sich zu tragen, hatte daher fast keine Hilfsmittel angewendet; würde dieß aber auch jetzt noch unterlassen haben, wäre nicht von ungefähr eine sehr theilnehmende Familie aus hiesiger Stadt an den Wohnort dieser Frau gekommen, die erbarmend über ihren Zustand, sich ihres Elendes menschenfreundlich angenommen hätte. Durch diese Familie ward die arme Leidende zuerst über ihren Zustand aufgeklärt, ihr Hoffnung zur möglichen Heilung eingeflößt, und Mittel und Wege ihr angezeigt, wo diese Rettung für sie zu bewirken sey. Die Bittschrift, an