Seite:Von einer ausserordentlichen Menge Wasser, welche einer Wassersüchtigen im allgemeinen Krankenhause zu Bamberg abgezapfet worden.pdf/3

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

den erhabenen Stifter des Krankenhauses, zur Aufnahme dieser Frau dahin, wurde von der wohlthätigen Familie unverzögert selbst besorget, und die erflehte Bitte von dem gnädigsten Fürsten eben so geschwind gewährt. –

.

 Rührend war wirklich der Anblick, als nach glücklich vollbrachter Operation, diese menschenfreundliche Familie, die von ihr in besondern Schutz genommene und durch ihre vorzügliche Vermittlung jetzt gerettete Kranke, das erstemahl im Krankenhause besuchte. Thränen floßen von beyden Seiten – Thränen des heisesten Dankes – und Thränen der reinsten Freude. Die Patientin eröffnete jetzt ihren Wohlthäterinnen, daß sie dieses Haus, dem sie nun ihr Leben verdanke, mit Todesangst betreten hätte. Ihre Landsleute hätten sie nämlich bey ihrem Abschiede versichert, im Krankenhause würde ihr der Leib aufgeschnitten, und das (vermeintliche) Gewächs herausgenommen. Das Zureden ihres Beamten, der ihr den gemessensten Befehl des Fürsten, sie nach Bamberg zu führen, vorgestellt, und mit Ungnade gedrohet, wenn sie nicht gehorchen würde, hätte sie allein vermocht, sich hieher zu begeben. Die Vorspieglungen