Seite:Von einigen besondern Arten der Bettley, in einigen Gegenden des Frankenlandes.pdf/15

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Ungerecht; – denn sie ist ganz und gar unnöthig und bloß Opfer der Frivolität. Drückend; – denn sie stehet fast nie mit dem Vermögen des Gebers im Verhältniß, weil er, wenn er viel Taufpathen hat, (und er hat oft bis zu 50, 60,) doch immer zu viel geben müßte, wenn er auch nur so wenig, wie beynahe nichts gäbe; und weil besonders auch dieß Neujahr in einen Zeitpunct fällt, wo fast jedes vor der Thür anzuklopfen pflegt.

 Rechnet man noch dazu das Eingebinde bey der Taufe, das vom gemeinen Mann bis zum fürstlichen Rath, oder Großthuer hinauf, von 18 Batzen (1 fl. 12 kr.) bis zu einer Caroline steigen kann, und das Kindbettgeschenk, und das Geschenk, wenn der Pathe auf Schulen oder Universitäten, oder auf Reisen geht, oder sich verheyrathet; oder den oft kostbaren Cranz, wenn er ledig stirbt: so wird die Last des Gevatterstehns noch drückender, und der Patriot wünscht um so sehnlicher, daß diesem Unwesen gesteuert werden möchte.