Seite:Von einigen besondern Arten der Bettley, in einigen Gegenden des Frankenlandes.pdf/4

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 Einmahl lernen die Kinder dadurch den Müßiggang, wo sie nicht gar, was unendlich schlimmer wäre, Hang zum eigentlichen Betteln dadurch bekommen. An solchen Tagen sind die Schulen leer: und es sind, wie schon gesagt, 3 Tage hinter einander, in 3 Wochen. An einem solchen Tage schlingelt also das Kind, vom Morgen an bis an den späten Abend, herum auf den Gassen: und ist auch ohne die allergeringste Beschäfftigung und Aufsicht. Hiebey ist noch eine andere traurige Folge unvermeidlich; nämlich diese, daß es in Verbindung mit mehreren, oft ungezogenen Kindern kommt; wo es in offenbarer Gefahr ist, durch böse Beyspiele angesteckt zu werden.

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 Zweytens wird dadurch das Kind zur Unmäßigkeit verleitet und sündigt und stürmt den ganzen lieben langen Tag auf seine Gesundheit hinein. Wie manchfaltig sind die Gaben, die es vor den Thüren erhält; und es sind dazu noch lauter Eßwaaren! Wie groß ist die Zahl derselben! (Zu dem Ende tragen die Kinder auch Säckchen mit sich, die sie oft in kurzer Zeit gefüllt haben.) Was ist die Folge davon? Trägt das Kind etwa seine Gaben von Zeit zu Zeit nach Haus? Ist es etwa bedacht, mit weiser