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Am 11. Januar erhob sich Karl von Nancy, am 27. Januar befand er sich in Besançon. Er zog nicht gegen das Elsaß, nicht gegen Basel, sondern, wohl durch Kaiser Friedrich dazu veranlaßt, gegen die Eidgenossen. Er griff Bern an und machte dadurch den Krieg zu einer Sache der Eidgenossenschaft selbst.

Am 12. Januar, durch den Überfall Yverdons, begann der große Kampf; sofort, bei Nacht noch, ließ der Basler Rat diese Meldung weitergehen an die Verbündeten im Elsaß. Und rasch kam von Bern Brief um Brief mit der Mahnung, sich bereit zu halten, auszuziehen, zu helfen. Zuerst wurden nur die Reisigen verlangt, dann am 10. Februar die ganze Macht.

Am Samstag, 17. Februar, rückte Basel ins Feld. In drei Transporten sandte es Kriegsgeräte und Proviant voraus; dann am 20. Februar zog die Mannschaft selbst aus dem Tore; es waren achthundert Fußknechte, darunter hundert Büchsenschützen, und sechzig Reisige. Den Oberbefehl führte Peter Rot; Fähnrich war der alte Konrad von Laufen.

Von Gedanken und Hoffnungen begleitet wie keiner der frühern Züge war dieser. Jeder, der heut eine Waffe trug, fühlte, um welchen Kampfpreis er zu fechten ging. Für die Stadt aber folgten Tage der tiefsten Erregung. Vom Elsaß marschierten die Aufgebote herein, eins ums andere; über die Rheinbrücke die Zuzüger aus der Markgrafschaft; sie Alle zogen den Basler Truppen nach, Bern und der Schlacht zu. Aber auch die Gerüchte kamen, die von Grandson her durchs Land flogen; die Schreiben Berns, die Meldungen der Basler Hauptleute vom Marsch — bis alle diese Gefühle, die Sorgen und Erwartungen zusammengefaßt wurden in der machtvollen Veranstaltung eines die ganze Stadt durchziehenden Bittganges und dann, wenige Tage später, die herrlichste Erlösung kam durch die Siegesbotschaft.

Am 20. Februar waren die Basler Truppen aufgebrochen und durch das Münstertal nach Biel gezogen. Hier rastete die Mannschaft, indes die Hauptleute zum Kriegsrate nach Bern ritten; da sahen sie die Luzerner, dann die andern eidgenössischen Zuzüge einrücken. In Neuenburg sammelte sich das Heer, mit Fußleuten und Troß gegen achtzehntausend Mann stark; am Abend des 1. März lagerte man in der Ebene zwischen Bevaix Boudry und Colombier.

Der folgende Tag, ein Samstag, war der Schlachttag. Eine starke Vorhut zog den höher im Gebirge laufenden Pfad, während die Hauptmacht, aus zwei Gewalthaufen und einer Nachhut gebildet, auf der Straße

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Rudolf Wackernagel: Geschichte der Stadt Basel. Zweiten Bandes erster Teil. Helbing & Lichtenhahn, Basel 1911, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wackernagel_Geschichte_der_Stadt_Basel_Band_2,1.pdf/112&oldid=- (Version vom 8.8.2016)