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Koberger in Nürnberg, ist schon gehandelt worden. Es ist in eingehendster Weise bezeugt und uns nahe gebracht, während wir von zahlreichen Abmachungen dieser Art nur das Faktum wissen, aber nichts Näheres erfahren. So hat Jacob von Pforzheim gedruckt für Koberger, für Johann Rynman in Augsburg, für Max Werdmüller in Zürich; Michel Furter für Johannes Schott in Straßburg; Niclaus Lamparter für Hans Haselberg auf der Reichenau; Adam Petri für Johannes Lor in Magdeburg, für Leonhard und Lucas Alantsee in Wien, für Gotthard Hittorp und Ludwig Hornken in Köln, für Hans Koberger in Nürnberg, für Johann Rynman in Augsburg, für Konrad Hysch in Augsburg; Andreas Cratander für Ludwig Hornken in Köln, für das Konsortium Koberger-Birkman-Alantsee.

Das Gesamte dieser Beteiligung des Auslandes, dieser Verbindung hiesiger und fremder Kräfte zu gemeinsamer Arbeit hat etwas Großes. Die Unternehmungen solcher Art gründeten sich alle auf die Tüchtigkeit des Basler Gewerbes; sie befestigten ihrerseits wiederum den Ruf der Stadt als eines Zentrums im Buchgewerbe überhaupt.

Wichtig für die Buchproduktion Basels war zunächst die Beschaffung des Papieres. Wie vor einem halben Jahrhundert die Papiererei der Gallizian den Druckern das Fußfassen in Basel erleichtert hatte, so waren jetzt die Nachfolger der Gallizian im St. Albantal, die Zürcher Dürr Heusler u. A., die Lieferanten. Auch wurde auf der Klybeck durch Siegmund den Steinschneider eine Papierfabrik betrieben. Außerdem ist viel die Rede vom Import fremden Papieres; die hiesige Produktion mochte dem starken Konsume der Basler Pressen nicht immer genügen. So kam Papier von Straßburg, wo Fabriken bestanden und zugleich der Stapelplatz für Papiere aus Lothringen (Epinal) war. Koberger hatte da die Hauptbezugsquelle für seine Basler Editionen gehabt, und auch Froben verarbeitete öfters lothringisches Papier. Ein Lieferant der Basler war auch der Papierer Felix Mennli in Lörrach. Die Stadt erleichterte den Import durch die Bestimmung, daß dieses Papier nicht wie andere fremde Ware zuerst ins Kaufhaus zu bringen sei, sondern den Druckern direkt in ihre Häuser geführt werden könne. Die Billigkeit des Papieres auf dem Basler Markte scheint notorisch gewesen zu sein.


Nur Weniges erfahren wir aus dem Betriebe der Werkstätten.

Während Cratander in seinen guten Zeiten mit zwei Pressen arbeitete, hatte Froben deren vier, sechs, ja sieben. Auch die Gesellen im Sessel

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Rudolf Wackernagel: Geschichte der Stadt Basel. Dritter Band. Helbing & Lichtenhahn, Basel 1924, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wackernagel_Geschichte_der_Stadt_Basel_Band_3.pdf/194&oldid=- (Version vom 1.8.2018)