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Rebleute und Papierer zu St. Alban berufen eine Volksversammlung in die Kirche daselbst. Andre drohen: wie man zu Fastnacht ein Spiel gehabt, so wolle man ein Osterspiel haben. Wieder Andre: wir haben für die „Pfaffen“, die neuen Geistlichen, gefochten, aber uns armen Burgern nichts erlangt. Wieder Andre: die Herren, die wir nach Änderung des Rates hineingesetzt, sind ebenso böse wie die frühern.

Formell hat ja der Rat, durch den Eid der Zunftgemeinden vom 13. Februar gedeckt, Recht und Gewalt in Händen. Aber wie mächtig und wie unbändig ist das noch immer hinter den Eiden Aller und dem Gehorsam Vieler wogende Leben!

Dem unduldsamen und die Gewissen nötigenden Kirchenregiment entspricht im Profanen die nach dem kurzen Revolutionstumulte rasch restituierte Oligarchie.

Es ist bis auf Weiteres das Ende des Kampfes; aber der Geist der Freiheit hat nicht gesiegt.



Empfohlene Zitierweise:
Rudolf Wackernagel: Geschichte der Stadt Basel. Dritter Band. Helbing & Lichtenhahn, Basel 1924, Seite 524. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wackernagel_Geschichte_der_Stadt_Basel_Band_3.pdf/545&oldid=- (Version vom 1.8.2018)