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Anblick des vor Kurzem noch in den besten Kräften gestandenen Mannes war entsetzlich. Er blieb vom April an meistens in seinem Bette.

Dies war sein äusseres, körperliches Leiden. Aber wie fürchterlich wurde dasselbe gesteigert durch das inwendige bittere Gefühl des Mißtrauens und des Argwohs, welches er in Folge aller Wahrnehmungen hinsichtlich seines Krankheitszustandes gegen seine eigenen nächsten Angehörigen haben mußte! Der Verdacht gegen seine Frau stieg gleich von Anfang seines Uebelbefindens in ihm auf und er scheute sich Speisen von ihr anzunehmen, wagte es aber dennoch nicht, Etwas darüber zu äussern. Was wollte er sagen, da er keine Beweise in Händen hatte, als etwa den, daß der Knecht Heuberger beim Weggehen aus seinem Dienste gesagt haben sollte: „er gehe jetzt fort und den Meister werde man bald forttragen!“ Um sich indessen einigermaßen sicher zu stellen, gab er, so oft er konnte, seinem Knaben Fritz von seinem Essen, was aber die Mutter dem letztern, sobald sie es bemerkte, unter Androhung von Schlägen streng verbot. Dies vermehrte in dem Kranken den Verdacht, und er theilte ihn endlich seinem Bruder Jakob mit, aber leider zu spät.


VII.
Anzeige beim Statthalteramt.

Am 14. Mai 1839 meldete sich beim Bezirkstatthalter Spitteler in Liestal Jakob Buser von Zyfen, Landwirth auf'm Hasenbühl zu Liestal, Bruder des Müllers Buser,

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Johann Ulrich Walser: Die Giftmörderin. J. U. Walser, Arlesheim 1840, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:WalserGiftm%C3%B6rderin.pdf/21&oldid=- (Version vom 1.8.2018)