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Höhe bis spät in die Nacht. Endlich des Lärmens müde, kehrte man unter Anstimmung lustiger Gesänge heim. Man sang:

„Den Tod haben wir ausgetrieben!
Den Sommer bringen wir wieder!
Den Sommer und auch den Meyen!
Der Blümelein sind mancherleyen!“



In späteren Jahren nahmen die Erwachsenen keinen Anteil mehr an diesem Spiele, da im Anfange des 18. Jahrhunderts das sogenannte Todaustreiben durch eine landesherrliche Verordnung allgemein untersagt wurde. Das Todaustreiben blieb von da an nur eine Unterhaltung der Straßenjugend und erhielt sich in dieser Form noch Jahrzehnte hindurch. Am 28. März 1745 fand dasselbe aber das letzte Mal statt. Damals hatte man den Strohmann in den Teich des Bürgermeisters Teichmann geworfen, der sich in der Nähe

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 029. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_029.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)