Seite:Was die Heimat erzählt (Störzner) 079.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
35. Der Sankt Donathsteich zu Wilschdorf.

An jene Zeit, da die Meißnischen Bischöfe noch die Herren in der Stolpener Pflege waren, erinnert im oberen Teile von Wilschdorf bei Stolpen ein großer Teich, der „Sankt Donathsteich“ genannt. Derselbe besteht nun beinahe schon 400 Jahre. Er wurde vom Bischofe Johann VI. von Salhausen im Jahre 1510 angelegt. Wilschdorf erstreckte sich in jener Zeit noch nicht soweit nach Osten wie gegenwärtig. Der Karswald hatte damals einen größeren Umfang als heutzutage. Wo heute die Häuser des oberen Teiles von Wilschdorf liegen, breitete sich im 16. Jahrhunderte noch der Karswald aus. Hier ließ nun Bischof Johann VI. einen umfangreichen Teich anlegen, den er nach dem Schutzheiligen der Stolpener Gegend „Sankt Donathsteich“ nannte. Der heilige Donath, ein ehemaliger Bischof von Arezzo in Italien, galt neben dem Evangelisten Sankt Johannes als Stiftspatron von Meißen.

Kirche und Pfarre in Wilschdorf.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 079. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_079.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)