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45. Der Sebnitzer Schreckenstag.

Oft und schwer ist die Stadt Sebnitz von außerordentlichen Wasserfluten heimgesucht worden, so 1573, den 12. Juni 1622, den 6. August 1629, 1651, den 5. Febr. 1655, den 11. Juli 1711. Die größte Wasserflut brach über Sebnitz jedoch am 22. Juni 1714 herein, und dieser Tag wird in der Ortsgeschichte der Stadt Sebnitz als der große Schreckenstag bezeichnet.

Sebnitz um das Jahr 1830.

Am 22. Juni 1714 zog Mittags gegen 1 Uhr während der Betstunde ein heftiges Gewitter auf, bei dem zu Nixdorf ein Wolkenbruch niederging. Hierdurch kam Sebnitz in eine große Gefahr. Plötzlich war der untere Teil der Stadt vollständig überschwemmt und in einen „erbarmungswürdigen“ Zustand versetzt. Das Wasser drang in alle Häuser, die tief standen, und am Markte mußte man fast in allen Häusern aus den Unterstuben weichen. Das Brauhaus, die Frohnfeste und 14 Wohnhäuser wurden weggerissen von der Flut, außerdem noch 11 Scheunen und

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Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 099. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_099.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)