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damalige Superintendent zu Bischofswerda, Herr Lic. Preißker, hielt die Weihepredigt und zwar über Gen. 28, 17. Eine Orgel erhielt die Kirche im Laufe der nächsten Jahre. Sie wurde am 22. Febr. 1652 mit einer Predigt über 1. Tim. 4, 4–5 durch den genannten Sup. Preißker aus Bischofswerda ebenfalls geweiht. Die Weihe des neuen Altares konnte am 4. Juni 1654 vollzogen werden. –

Diese beiden Weihepredigten wurden in Druck gegeben und erschienen unter dem Titel: „Stolpenische Ehren-Crone, d. i. zwo christliche Predigten bey Einweihung der Stadtkirche, und der neuen Orgel zu Stolpen a. 1649 und 1652 gehalten, durch Gothofredum Sigismundum Peißkern, der heiligen Schrifft Lic. Pfarrern und Superint. zu Bischofswerda. Dreßden, 1652, plag. 8½ in 4to.“ –

Inneres der Kirche vor der Erneuerung.

Die Kirche war schön gemalt. Die verschiedensten Geschichten aus dem Alten und Neuen Testamente waren bildlich dargestellt und mit passenden Sprüchen gekennzeichnet. Am 4. März 1724, als ein furchtbares Feuer die ganze Stadt in Asche legte, ging auch die Stadtkirche wiederum mit in Flammen auf. Mit der Wiederherstellung derselben wurde alsbald begonnen, und schon am 22. Juni 1727, am 2. Sonntage p. Trin., erfolgte die feierliche Weihe. Mit dem Kirchturmbau begann man erst 1741. Neue Glocken waren aber schon 1724 angeschafft worden und in einem besonderen Gebäude neben der Kirche untergebracht. Vom Turme herab ertönten sie das erste Mal am Sonnabend vor dem ersten Advent bei „Einläutung der Vesper“.

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Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_107.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)