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57. Carl Christian Gercken, der Verfasser der Chronik von Stolpen.

Zu den Männern, welche sich um die Aufzeichnung der Ortsgeschichte Stolpens hochverdient gemacht haben, gehört in erster Linie Carl Christian Gercken. Auf seinen Namen stößt der Geschichtsforscher wiederholt. Sehr wertvoll ist die Chronik, welche Gercken über Burg und Stadt Stolpen verfaßte. In diesem Werke hat er sich ein dauerndes Denkmal selbst errichtet. Die von Gercken über Stolpen verfaßte Chronik erschien im Jahre 1764 und zählt 788 Seiten. Dieselbe führt folgenden Titel:

„Historie der Stadt und Bergfestung Stolpen, im Marggrafthume Meißen gelegen, aus zuverlässigen Nachrichten entworffen von M. Carl Christian Gercken. Dreßden und Leipzig, zu finden im Adreß-Comtoir 1764.“ – Der Verfasser hat diese Chronik dem damaligen sächsischen Conferenz-Minister gewidmet und zwar mit folgenden Worten:

„Dem Hochgeborenen Herren,

Herrn Thomas, des Heil. Römischen Reichs Freyherrn von Fritsch, Sr. Churfürstlichen Durchl. zu Sachsen hochbetrautem Conferenz-Ministre und. würklichem Geheimden Rathe etc.

Meinem gnädigen Herrn.
Hochgeborener Freyherr, Gnädiger Herr,

Ew. Hoch-Freyherrl. Excellenz haben jederzeit, wie gegen die Wissenschaften überhaupt, also gegen die Geschichte des Vaterlandes insonderheit, so vorzüglich hohe Gnade geäußert, daß ich mich gegenwärtig erkühne, deroselben die Historie meiner Vaterstadt Stolpen in Unterthänigkeit zuzueignen. Der hohe Beifall, dessen Ew. Hoch-Freiherrl. Excellenz meine geringe Arbeit schon damals zu würdigen geruheten, als ich nur einige wenige Capitel deroselben vorzulegen die Gnade hatte, da ein trauriges Schicksal Ew. Hoch-Freyherrl. Excellenz mit mehreren vornehmen Herrschaften aus der Kgl. Residenz nach Stolpen zu gehen nöthigte, hat mich desto mehr aufgemuntert, das angefangene Werk zu vollenden. Wie glücklich würde ich mich nunmehr schätzen, wenn meine ganze Arbeit in ihrem ganzen Umfange den Beifall eines so großen Kenners erlangen sollte! Ew. Hoch-Freyherrl. Excellenz werden inmittelst gnädigst geruhen, meine gegenwärtigen Bemühungen zur Erläuterung der Geschichte

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Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_129.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)