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69. Der Fuchs bei Schmiedefeld.

Wer je von den freundlichen Lesern aus der Bautzener Landstraße dahingewandert ist, dem wird auch der altehrwürdige Gasthof „zum Fuchs“ bei dem Dorfe Schmiedefeld nicht unbekannt sein. Gewiß hat er auch hier, vom Wandern ermüdet, eine kurze Rast gehalten. Dieses Gasthaus, an dessen westlichem Giebel eine zweihundertjährige Linde steht, feierte im Jahre 1897 ein Jubiläum. Wie eine Jahreszahl über der Haustüre nach dem Hofe zu beweist, wurde das Gebäude im Jahre 1797 neuerbaut.

An den „Fuchs“ bei Schmiedefeld knüpft sich so manche geschichtliche Erinnerung. Seine Gründung fällt in eine sehr frühe Zeit.

Hofraum des Gasthofes „zum Fuchs“ bei Schmiedefeld.

Um dem Bedürfnisse der Reisenden entgegenzukommen, wurden hier und dort an der im 12. Jahrhundert erbauten Bautzener Landstraße Häuser errichtet, in denen die Reisenden Unterkunft und Verpflegung fanden. Auch da, wo heute der „Fuchs“ steht, errichtete man ein Unterkunftshaus für die Fremden, nebenan auch eine Feldschmiede, die heute ebenfalls noch besteht. So wurden beide Gebäude der Anfang vom heutigen Dorfe Schmiedefeld, das fünf Minuten seitwärts liegt.

Das Dorf Schmiedefeld war schon im Jahre 1221 vorhanden und führte damals den Namen „Schmidvelt“. Mit der Zeit entwickelte sich der gegenwärtige Name.

Welchen Namen das hier an der Bautzener Landstraße errichtete Unterkunftshaus ursprünglich führte, weiß man nicht. Im 17. Jahrhunderte wurde dasselbe „der Weiße Fuchs“ genannt, später „Gasthof zu den drei Linden“. Diesen Namen führte das Gasthaus bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Vor dem Gebäude standen damals drei große, stattliche Linden, welche der Gastwirt Richter aber abschlagen ließ. Nach dem Jahre 1850 entsteht der

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Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 161. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_161.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)