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70. Ein Bild aus Schmiedefelds Vergangenheit.

Das Postgut zu Schmiedefeld.

Am 15. März 1846 war es, als der erste Eisenbahnzug zwischen Radeberg und Bischofswerda verkehrte. Anfangs fuhren auf genannter Linie täglich nur zwei Züge, heute fahren jedoch mit Einschluß der Güterzüge weit über 100. – Der erste Eisenbahnzug wurde von den meisten Bewohnern der angrenzenden Ortschaften lebhaft begrüßt, und die älteren Leute können sich an jenen Tag noch sehr wohl erinnern. Weither kamen die Menschen und staunten die ersten Eisenbahnzüge an, und wer es wohl gar wagte, mit der Bahn zu fahren, dessen Heldenmut wurde bewundert. Die Eröffnung der Eisenbahn wurde aber nicht etwa von allen Bewohnern der umliegenden Orte gleich freudig begrüßt. Zu denjenigen Orten, welche diese neue Verkehrseinrichtung mit recht gemischten Gefühlen ansahen, gehörte auch Schmiedefeld bei Stolpen. Bis zur Eröffnung der Eisenbahn im Jahre 1846 war dieses Dorf ein sehr verkehrsreicher Ort, da täglich wiederholt die Post hier nicht nur durchfuhr, sondern auch Station machte. Schmiedefeld hatte damals eine große Posthalterei, an die heute das Postgut mit seinen umfangreichen Gebäuden erinnert. Gegen 80 Pferde waren hier stationiert, zumeist dänischer Rasse. Dazu waren vier

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Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_166.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)