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72. Ein interessantes Grabdenkmal auf dem Kirchhofe in Schmiedefeld.

An der westlichen Außenseite der Kirche in Schmiedefeld bei Stolpen befindet sich ein interessantes Grabdenkmal. Dasselbe ist gegen 2 m hoch, dreiseitig und schließt oben mit einer Urne ab, welche die Inschrift trägt:

„Den Teuern Manen.“

Denkmal an der Westseite der Kirche zu Schmiedefeld.

Eine einfache Eisenstange dient als Geländer. Überschattet wird dieses Denkmal zum Teil von Fliedersträuchern. Der Denkstein lehrt, wie oftmals schwere Prüfungen doch über einzelne Familien kommen. Hier ruhen drei Töchter des ehemaligen Pfarrers M. Christian Gottlieb Müller, der von 1781 bis 1813 Pastor zu Schmiedefeld und Harthau war. Ihm wurden drei seiner Kinder im blühendsten Alter kurz hintereinander entrissen. Der Tod seiner lieben Töchter beugte den so schwergeprüften Mann zwar sehr, doch tröstete er sich auch wieder mit dem frommen Dulder Hiob, der da sprach: „Der Herr hat es gegeben, der Herr hat es genommen; der Name des Herrn sei gelobt!“ –

Dieses Grabdenkmal trägt folgende Inschriften:

Herrn
M. Christian Gottlieb Müller’s treuverdienter
Pastoris zu Schmiedefeld und Harthau,
geb. zu Döbeln den 25. Nov. 1743,
gest. den 8. März 1816 in Bischofswerda,
wo seine irdische Hülle ruht.
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Dreier
hier schlafender Töchter Herrn
Pastor M. Müllers,
Johannen Christianen Friederiken,
geb. zu Schmiedefeld den 16. Aug. 1782,
gest. den 20. Mai 1801;

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_176.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)