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75. Die Kirche zu Grossharthau.

Hart an der Bautzener Landstraße steht in unmittelbarer Nähe des Schlosses zu Großharthau das Gotteshaus dieses Ortes. Die Erbauung des gegenwärtigen Gotteshauses fällt in die Jahre 1793 und 1794. Dasselbe wurde am 23. November des letztgenannten Jahres eingeweiht. Es ruht auf dem Grunde der früheren Kirche, die am 15. August 1793 bei einem schweren Gewitter, das vier Stunden hindurch über Harthau tobte, durch einen Blitzstrahl eingeäschert wurde. Bei diesem Brande ging auch die wertvolle Kirchenbibliothek vollständig verloren. Dieselbe war am 14. Juni 1736 von der Gräfin v. Flemming der Kirche geschenkt worden. Diese Büchersammlung zählte damals 397 Bände, hatte sich aber bis zum Jahre 1752 schon auf 1013 Bände erweitert. Beim Kirchenbrande soll diese Bibliothek gegen 2000 Bändchen gezählt haben. Diese kostbare Bücherei wurde bis auf den Katalog ein Raub der Flammen. Derselbe befand sich an jenem Unglückstage zufällig in der Schule, die unbeschädigt blieb, obgleich um dieses hölzerne, mit Stroh gedeckte Häuschen die Feuerflammen von allen Seiten wogten. – Die eingeäscherte Kirche stammte aus dem Jahre 1662 u. war am 30. Novbr. dieses Jahres geweiht worden. Erst im Jahre 1692 erhielt sie einen Turm. Eine Orgel erbaute für diese Kirche der Ortskantor Jakob Uhlisch.

Kirche zu Großharthau.

Die im Jahre 1662 abgebrochene Kirche stammte aus dem 13. Jahrhunderte und befand sich in einem sehr schlechten Zustande. Im Jahre 1559

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Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 182. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_182.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)