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ihres einstigen Glückes. Doch da brach die Pest von neuem aus. Dazu stellten sich auch die mordlustigen Krieger wieder ein, und die unglücklichen Bewohner Leppersdorfs mußten abermals fliehen. Im Jahre 1638 kehrten endlich Ruhe und Sicherheit vor den Feinden ein, auch schien die Pest verschwunden zu sein. Der Ort bevölkerte sich nach und nach wieder. Die Gräber auf dem Pestkirchhofe verfielen mit den Jahren, da niemand mehr dort begraben wurde, und bald zog der Pflug über sie seine Furchen, doch der Name „Pestkirchhof“ blieb erhalten bis auf den heutigen Tag. In „Christians Lehmanns Schauplatz der natürlichen Merkwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober Ertzgebirge“ vom Jahre 1699 befindet sich pag. 965 folgende Notiz:

Anno 1680 am 28. Julii gieng eine fromme Bauersfrau von Leppersdorf nach Radeberg, dieser begegnete ein klein weißes Kind auf dem Wege und sagte, es würde eine weit um sich greiffende Pest entstehen, die anders nicht als durch Buße und Bekehrung zu Gott könne gewendet werden, darum sollte sie Gott um Abwendung ernstlich anruffen.“ –[WS 1]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Siehe ULB Halle
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_195.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)