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wurde unter entsprechender Feier der Grundstein gelegt. Schon am 6. Dezember 1819 konnte die aus Steinen aufgeführte Kapelle bereits geweiht werden. Früher wurden in dieser Kapelle jährlich nur zwei Predigten gehalten und zwar am Margaretentage, den 13. Juli, und am Nicolaustage, den 6. Dezember. Für jede dieser Predigten erhielt der Geistliche in Schwepnitz 16 Groschen.

Schwepnitz um 1830.

Bis zum Jahre 1795 stand in Cosel nur eine hölzerne Kapelle, deren Gründung Jahrhunderte zurückreicht. Doch fehlen hierüber nähere Nachrichten. In einem alten Kirchenbuche findet man in der Matrikel die Bemerkung: „1 Scheffel Korn ist für die deutsche Predigt in Cosel anno 1584 dem Pfarrer legirt worden.“ – Ein Nachfolger des Schreibers dieser Bemerkung hat aber hinzugefügt: „Dieser ist auch zurückgeblieben!“ – Die alte Kapelle war indes so baufällig geworden, daß dieselbe auf Anordnung des damaligen Oberamtes zu Budißin im Jahre 1795 abgetragen werden mußte und über 23 Jahre hindurch unaufgebaut blieb. –

Am Schwarzwasser aufwärts wandernd, kommen wir nach Grüngräbchen, am Zusammenflusse des Groß-Graber Baches und des Schwarzwassers und in der Mitte der Waldteile Harkenholz, Kappanzsche, Wehricht. Eine Zierde dieses freundlichen Dorfes ist das Schloß mit seinen zwei Seitenflügeln und seinen hübschen Gartenanlagen.

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Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 278. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_278.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)