Seite:Was die Heimat erzählt (Störzner) 287.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

sich vergeblich damit ab. Mit dem „Glockenschlag 12 Uhr der Mitternacht“ war es ihm noch nicht gelungen, den Felsen dahin zu bringen, wohin er sollte. Aus Verdruß und Aerger hierüber ließ er ihn wieder fallen, und der betrogene Teufel fuhr auf und davon. Der Stein schlug tief in die Erde hinein, so daß er noch jetzt ganz tief liegt, nach Kamenz zu, wohin er sollte, geneigt, nach Biehla hin emporstrebend. Die am östlichen unteren Rande des Teufelssteines wahrzunehmende Vertiefung soll von der Kette, welche der Teufel einst um ihn schlang, herrühren.

Haupt- und Pfarrkirche zu St Marien in Kamenz nebst Diakonatsgebäude und Katechismus- oder Jesuskirche (links).

Ende des 18. Jahrhunderts waren neben dem Teufelssteine noch tiefe Gruben vorhanden, Erdkessel oder Teufelsgruben genannt. In diesen soll der Teufel zuweilen gekocht haben. „Man hat es dann in der Tiefe der Löcher, einem Hirsebrei gleich, plappern hören.“ Gefährlich ist es gewesen Steine da hinab zu werfen. Einige Hirtenknaben aus Biehla, welche das Vieh in der Nähe des Teufelssteines hüteten, wollten

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 287. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_287.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)