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Wäldern bedeckt, und die versteckte und hohe Lage des Ratschin weist darauf hin, daß diese Schanze den früheren Bewohnern eine Zufluchtsstätte, eine Sicherung, ein Versteck, eine feste Burg war, wo sie selten wohl aufgefunden werden konnten; denn gewöhnlich waren der Ringwall und Graben noch mit einem dichten Verhau umgeben, so daß es nur pfadkundigen Leuten möglich war, ein derartiges Versteck zu entdecken.

Schmölln um 1830.

Südwestlich vom Ratschin fand man in einem Torfbruche zwischen Schmölln und Belmsdorf vor ungefähr 70 Jahren mehrere bronzene Armringe und Bernsteinstücke. Diese Fundgegenstände deuten darauf hin, daß die Umgegend des Ratschin bei Schmölln schon Jahrhunderte vor Christi Geburt bewohnt gewesen sein muß. Jedenfalls ist der Ratschin das älteste geschichtliche Denkmal in der Schmöllner Gegend, die deutlichste Spur der frühesten Bewohner des Schwarzwassertales.

Der Name Schmölln, wendisch Schmilna, kommt wahrscheinlich her von dem wendischen Worte smollena und bedeutet Pechhütte. Dieser Name weist hin auf die Beschäftigung der späteren Bewohner dieses Tales. – Vgl. Preusker, Blicke in die vaterländische Vorzeit. I. Band, Seite 111 und 112; II. Bd., Seite 206 und 207.

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Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 306. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_306.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)