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Mai 1813. Napoleon war auf seinem abermaligen Siegeszuge durch Deutschland bis in die östliche Gegend von Dresden vorgedrungen. Die Verbündeten wurden nach der Lausitz verdrängt. Bei Schmiedefeld stellten sich am Morgen des 12. Mai die Russen den Franzosen entgegen, und es kam zu jenem denkwürdigen Treffen am Kapellenberge bei Schmiedefeld.

Blick auf die ehemalige Fronveste. Rest des Dresdner Tores und der alten Stadtmauer.
Ansicht von N.

Siegreich drangen abermals die Franzosen vor. Die Russen und ihre Verbündeten wurden nach Harthau, Goldbach und Bischofswerda zurückgeworfen. Die Franzosen folgten ihnen auf dem Fuße und standen am Nachmittage des 12. Mai bereits vor den Toren Bischofswerdas. Eine Heeresabteilung Franzosen unter Führung des Marschalls Macdonald verdrängte die Verbündeten unter Miloradowitsch aus der Stadt und nahm dieselbe nach einem heftigen Kampfe ein. Die Bewohner von Bischofswerda hatten schon vorher die Stadt verlassen und Zuflucht in den umliegenden Städten gesucht. Abends in der neunten Stunde warf die Hand französischer Frevler den Feuerbrand aus, und bald stand die ganze Stadt in Flammen. Meilenweit hin wurde der furchtbare Feuerschein wahrgenommen. Als die Bewohner am anderen Tage heimkehrten, fanden sie an Stelle ihrer

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Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_310.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)