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denn während die Abgaben und die Kriegsleistungen sich bis zu unerschwinglicher Höhe steigerten, lag der bürgerliche Erwerb völlig darnieder.“

Wandert man durch die Straßen Pirnas, so trifft man hie und da an den Häusern Inschriften, die an jenes Schreckensjahr der Stadtgeschichte erinnern. Am Marktplatze befindet sich die Löwenapotheke, welche die Nummer 17 trägt. An diesem altehrwürdigen Gebäude ist eine Gedenktafel angebracht, welche in goldenen Buchstaben folgende Inschrift hat:

Hier wohnte
Th. Jacobäer,
Retter unserer Stadt
am 25. Sept. 1639.


In der Plane Gasse befindet sich an dem Hause Nummer 6 ein alter Denkstein mit der Inschrift:

Anno 1639 am Tage Jacobi
ist die gantze gemeine bies
auf eine inige Bau Stadt
von Schwedischen Völckern in
einer Stunde Jemmerlich
in Brandt gestecket. Gott wolle
die gemeine weiter behütten.

Michael Grundt.

Das alte Gebäude, an welchem sich vordem dieser Denkstein befand, wurde im Jahre 1903 abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt. Der Besitzer hat aber in pietätvoller Weise den betreffenden Denkstein an dem neuen Gebäude zur bleibenden Erinnerung wieder anbringen lassen.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 424. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_424.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)