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183. Schandau wird vom Feuer zweimal schwer heimgesucht.

In den Chroniken verschiedener Orte unseres Vaterlandes wird das Jahr 1904 als ein höchst denkwürdiges verzeichnet stehen. In späteren Zeiten wird man da lesen, wie dieses Jahr sich vor anderen auszeichnete durch die überaus große Trockenheit, wie in diesem Jahre die Quellen vielfach versiegten, wie die Bäche austrockneten, Wiesen und Felder unter den brennenden Sonnenstrahlen versengten, wie die Ströme des Landes zu Bächen wurden und wie ganze Ortschaften und meilenweit ausgedehnte Waldungen in wenigen Stunden ein Raub der Flammen wurden. Solche Zeiten hat es aber auch in früheren Jahrhunderten gegeben, wie man in alten Chroniken lesen kann. –

Inneres der Anstaltskirche zu Hohnstein.

Im oberen Elbtale liegt das freundliche, liebreizende Städtchen Schandau, das alljährlich von Tausenden so gern aufgesucht wird. Niemand sieht es heute diesem trauten Orte an, wie schwer derselbe in den vergangenen Zeiten heimgesucht worden ist, insbesondere von verheerenden Feuersbrünsten. Solches geschah zunächst am 4. November 1678. Damals wütete in Schandau ein Feuer, dem nicht weniger als 85 Gebäude der Stadt zum Opfer fielen, darunter drei Brauhäuser und 2 Malzhäuser.

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Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 427. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_427.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)