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Hierzu diene folgendes als Erklärung:

Im Jahre 1680 wütete in Dresden in verheerender Weise die Pest. Herr Johann Sigismund Küffner, „auf Walde und Kritz,“ Ratsherr, Stadtbaumeister und Kaufmann in Dresden, nahm während jener Pestzeit mit seiner edlen, jungen Gemahlin Johanna, einer Tochter des Dresdener Superintendenten D. Aegid. Strauch, Zuflucht in Sebnitz. Sie blieben beide von der Pest verschont und bewahrten der Stadt Sebnitz stets ein dankbares Gedenken. – Im Jahre 1729 gedachten beide im Testamente der gastfreundlichen Stadt, nachdem schon vorher Frau Johanna Küffner der Kirche in Sebnitz „ein rotdamastenes, mit goldenen Tressen besetztes, völliges Ornat, nebst zwei großen silbernen Kannen“ geschenkt hatte. Sie vermachten der Sebnitzer Kirche 300 Taler, den Geistlichen 100 Taler und den Armen 300 Taler. Die der Kirche gestiftete Summe wurde der „finanzielle Grundstock“ zur Erbauung des Diakonatsgebäudes. –

Zur bleibenden Erinnerung an das wohltätige Ehepaar Küffner, das der Stadt Sebnitz ein dankbares Herz bis zum Tode bewahrt hatte, brachte man über der Eingangstüre des Diakonats jenen Denkstein an.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 436. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_436.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)