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Franz Werfel: Wir sind. Neue Gedichte. | |
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Ballade vom Tode der Kinderfrau
War dem Wein und dem Gelächter,
War dem bunten Haus entflohn.
Straßenabwärts hört er seine Schritte kommen.
In dem Raum der Nacht, in dem öden Raum ein wilder Ton.
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Und er ist beklommen,An der Ecke keine Droschke, auf dem Platz kein Wanderer und Wächter.
Schon steht er vor seinem Tore,
Bis der Schlüssel innen spricht.
Stufen steigt er, wohlbekannte Stufen...
10
Überhell brennt das MinutenlichtUnd erlischt. – In seinem Korridore
Tastet er sich vorwärts – und er möchte rufen;
Rufen einen Namen leise,
Ach, er fühlt sich wie ein Kind...
15
Bis ein altes Pepičku vom weitenIhm erwidernd, aus dem Schlaf erwidernd ihm beginnt,
So wie immer in den alten Zeiten.
Und schon ruft er ängstlich, nach gewohnter Weise.
Empfohlene Zitierweise:
Franz Werfel: Wir sind. Neue Gedichte.. Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1913, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Werfel_Wir_sind_1913.pdf/38&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Franz Werfel: Wir sind. Neue Gedichte.. Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1913, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Werfel_Wir_sind_1913.pdf/38&oldid=- (Version vom 1.8.2018)